Aufschieberitis (Prokrastination)
Ratgeber > Buch Nichtraucher
Wenn Aufschieberitis krank macht: Der Teufelskreis der Prokrastination
Jeder kennt die Situation: Eine wichtige Aufgabe liegt vor dir, aber anstatt sie anzupacken, schiebst du sie auf. Du trinkst noch einen Kaffee, checkst deine Mails oder scrollst durch soziale Medien. Was oft als harmlose Faulheit abgetan wird, ist in Wirklichkeit ein ernstzunehmender Teufelskreis, der unsere Psyche massiv belasten kann. Denn Aufschieberitis führt nicht zu Entspannung, sondern zu einem wachsenden Gefühl von Schuld, Stress und Angst.
Der Berg des "Ich müsste": Die psychische Überlastung
Was mit einer kleinen, aufgeschobenen Aufgabe beginnt, wächst schnell zu einem unüberwindbaren Berg an Verpflichtungen heran. Jede Aufgabe, die du verschiebst, haftet als "Ich müsste noch..." in deinem Kopf. Dieser Berg von unerledigten Dingen erzeugt eine konstante, unterschwellige Anspannung, die deine psychische Energie aufzehrt.
- Der innere Druck steigt: Du hast das Gefühl, keine Kontrolle mehr über dein Leben zu haben. Der Druck, die Aufgaben zu erledigen, wird immer größer.
- Die Schuldgefühle wachsen: Du kritisierst dich selbst für deine Unfähigkeit, anzufangen. Diese Selbstkritik führt zu einem sinkenden Selbstwertgefühl.
- Die Spirale dreht sich: Der Stress und die Schuldgefühle machen es noch schwieriger, sich zu konzentrieren. Du schiebst die Aufgaben weiter auf, und der Kreislauf beginnt von vorn.
Was die Forschung sagt: Ein direkter Weg in die Depression
Die Psychologie hat diesen Zusammenhang in zahlreichen Studien belegt. Forschungsergebnisse zeigen, dass chronische Prokrastination nicht nur mit schlechterer akademischer Leistung oder beruflicher Unzufriedenheit einhergeht, sondern auch mit ernsten psychischen Belastungen:
- Erhöhter Stress und Angst: Eine Studie, veröffentlicht im "Journal of Behavioral and Experimental Economics", fand heraus, dass Aufschieberitis mit einem höheren Maß an Stress und Angst verbunden ist, da die Person ständig das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren und ihren Verpflichtungen nicht gerecht zu werden.
- Niedrigeres Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit: In einer Untersuchung der "Psychological Science" wurde der Zusammenhang zwischen Prokrastination und geringerer Lebenszufriedenheit nachgewiesen. Das Gefühl des Versagens und der andauernde Druck führen zu einem sinkenden Wohlbefinden.
- Zusammenhang mit Depression: Einige Studien, unter anderem im "Journal of Personality and Social Psychology", haben einen signifikanten Zusammenhang zwischen chronischer Prokrastination und depressiven Symptomen oder sogar klinischer Depression festgestellt. Die Schuldgefühle, die Selbstkritik und das Gefühl der Hilflosigkeit können eine Depression begünstigen oder verstärken.
Der Weg aus dem Teufelskreis: Wie du die Kontrolle zurückgewinnst
Die gute Nachricht ist: Du bist diesem Teufelskreis nicht hilflos ausgeliefert. Prokrastination ist keine Charakterschwäche, sondern ein erlerntes Verhalten, das man ändern kann. Es geht nicht darum, sich selbst zu zwingen, sondern die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen:
- Erkenne den Auslöser: Was schiebst du auf? Warum? Was ist die eigentliche Ursache für deinen Widerstand?
- Brich den Berg in Kieselsteine: Teile große Aufgaben in winzige, überschaubare Schritte auf. Beginne mit einem Schritt, der dich nicht überfordert.
- Fokussiere dich auf den Anfang, nicht das Ende: Das Ziel ist nicht, die ganze Aufgabe zu erledigen, sondern nur anzufangen. Die ersten 5 Minuten sind entscheidend.
- Verändere deine Haltung: Statt dich selbst zu kritisieren, erkenne, dass es in Ordnung ist, unperfekt zu sein. Verzeihe dir Rückschläge und fokussiere dich auf den nächsten, kleinen Schritt.
Prokrastination muss nicht dein Leben bestimmen. Indem du die Ursachen verstehst und gezielt handelst, kannst du die Kontrolle zurückgewinnen und dein volles Potenzial ausschöpfen.
Der vergessene Berg: Die Last der kleinen Aufgaben
Prokrastination betrifft nicht nur die wichtigen Dinge im Leben, wie die Steuererklärung oder einen Brief vom Anwalt. Die wahre psychische Last entsteht oft aus dem endlosen Stapel von Dingen, die wir als "unwichtig" abtun – bis sie uns die Luft zum Atmen nehmen.
Du kennst das sicher:
Der Zaun, der dringend gestrichen werden müsste.
Das Unkraut, das nur darauf wartet, aus dem Beet gezupft zu werden.
Die Spülmaschine, die schon wieder auf dich wartet.
Jede dieser kleinen, aufgeschobenen Aufgaben nagt leise an unserem Gewissen. Sie erzeugen keine akuten Schuldgefühle, aber ihr konstantes "Ich müsste noch..." summiert sich zu einer permanenten Anspannung. Dieser Berg an Kleinigkeiten wird zu einem ständigen Störgeräusch in unserem Kopf, das uns daran hindert, wirklich zur Ruhe zu kommen. Erst wenn wir diese Last erkennen und anpacken, gewinnen wir nicht nur Zeit, sondern auch die mentale Freiheit zurück, die uns die Aufschieberitis geraubt hat.
Jetzt ist die Zeit zu handeln
Die Aufschieberitis, die dich von wichtigen Zielen wie dem Rauchstopp oder der Gewichtsreduktion abhält, hat oft weitreichende physische und psychische Folgen. Während der Rauchstopp aufgeschoben wird, erhöht sich das Risiko für ernste Gesundheitsprobleme. Wenn die Gewichtsabnahme immer wieder vertagt wird, kann dies zu Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen führen.
Doch die Folgen sind nicht nur körperlicher Natur:
- Soziales Umfeld: Das Aufschieben führt dazu, dass die Probleme nicht gelöst werden – und die Konsequenzen belasten dich. Im Berufsleben oder im sozialen Umfeld kann ein erhöhtes Körpergewicht zu Mobbing und Ausgrenzung führen. Es ist nicht das Übergewicht, das das Umfeld belastet, sondern die negativen Reaktionen der Menschen, die dich verletzen.
- Berufliche Chancen: Ähnlich verhält es sich im Beruf. Die mentale Leistungsfähigkeit kann durch das Rauchen oder Übergewicht eingeschränkt sein. Dadurch sinken die Chancen auf Weiterentwicklung oder Beförderungen. Die Beförderung geht an einen Kollegen, der gesünder und leistungsfähiger erscheint – nicht, weil du das Umfeld belastest, sondern weil das Umfeld dich wegen deines Verhaltens als weniger belastbar einstuft.
Die Aufschieberitis hat einen hohen Preis. Der ständige Druck, die Schuldgefühle und die äußeren Konsequenzen lassen dich nie wirklich zur Ruhe kommen.
Doch der entscheidende Schritt ist der Anfang. Es ist an der Zeit, diesem Kreislauf ein Ende zu setzen. Lass uns gemeinsam die Ursachen deiner Aufschieberitis verstehen und einen Weg finden, wie du die Kontrolle zurückgewinnst und deine Ziele erreichst.
Ich helfe dir dabei, die Folgen zu überwinden und deine Reise zu einem gesünderen und freieren Leben zu beginnen.
[Hier kommt der Link zu deinem Coaching-Angebot.]