Das Seminarbuch mit dem du das Rauchen aufgeben kannst - Elimatio

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Das Seminarbuch mit dem du das Rauchen aufgeben kannst

Rauchentwöhnung
Vorwort

Mit diesem Ratgeber möchte ich dir einen Weg zeigen, auf dem du dein Ziel, ein rauchfreies Leben, erreichen kannst. Zunächst möchte ich die Frage beantworten, ob man durch das Lesen eines Ratgebers, mit dem Rauchen aufhören kann. Die Antwort besteht aus »Ja« und »Nein«. Was stimmt jetzt, fragst du dich?
Zunächst möchte ich auf das »Nein« eingehen.
Dazu eine Frage an dich. Wie viele Ratschläge kennst du bereits? Du hast dich bereits seit geraumer Zeit mit dem Gedanken beschäftigt, mit dem Rauchen aufhören zu wollen. Deshalb hast du zahlreiche Seiten im Internet besucht und ein umfangreiches Wissen darüber angeeignet, wie man mit dem Rauchen aufhören könnte. Trotzdem rauchst du immer noch.
Dies geht nicht nur dir so, denn bloßes Wissen reicht nicht aus, wenn es darum geht, dein Ziel zu erreichen. Eine notwendige Komponente fehlt dir wahrscheinlich genauso wie ca. 90% aller Menschen. Es ist dies die Umsetzungskompetenz.

»Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun«.
J.W. von Goethe
Unter der Umsetzungskompetenz versteht man die Fähigkeit, erworbenes Wissen auch anzuwenden.
Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, sollen nur 10% aller Menschen über eine angeborene Umsetzungskompetenz verfügen. Dies bedeutet aber nicht, dass man deshalb ein Leben lang unter diesem Manko leiden muss, und zur Erfolglosigkeit verdammt ist. Die gute Nachricht ist, dass man seine Umsetzungskompetenz wie einen Muskel trainieren kann.
Die Frage, ob man mit einem Ratgeber das Rauchen aufhören kann, wirst du dir jetzt sicher selbst beantworten können. Die Antwort ist ein eindeutiges »Ja«, wenn es dir gelingt, die in Ratgebern beschriebenen Empfehlungen und Aufgaben in die Tat umzusetzen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass dies nicht so einfach ist. Deshalb wirst du neben den Ratschlägen, die das Nichtmehrrauchen betreffen, auch Empfehlungen erhalten, mit denen du deine Umsetzungskraft trainieren kannst. Zusammengefasst bedeutet dies, dass du mit diesem Buch in dein rauchfreies Leben starten kannst, wenn, ja wenn du tust, was du tun willst.

Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Zukunft und ein rauchfreies Leben.

Siegfried Müller

Das Buch kannst du über Amazon erwerben "Nichtraucher Ratgeber von Elimatio"
Oder bestelle es direkt beim Autor per Mail an:  nikotinimmun@arcor.de

Das Inhaltsverzeichnis
Der Reality-Loop 141
Worauf wartest Du? 144
Tue es oder lasse es 146
Die innere Kommunikation oder das Selbstgespräch 148
Dein inneres Team 150
1. Deine konstruktiven Ichs 152
Dein analytisches Ich
Dein praktisches Ich
Dein kreatives Ich
Dein optimistisches Ich
Dein engagiertes Ich
Das ausdauernde
2. Deine destruktiven Ichs 157
Dein pessimistisches Ich
Dein zögerliches Ich
Dein zweifelndes Ich
3. Du bist der Chef 161
Mücke oder Elefant? 163
Die Entscheidung 165
Die Kraft von Glaubenssätzen 172
Über den freien Willen 180
Der Vetobereich 182
Dein emotionales Ich 186
Frustration verhindert deinen Erfolg 190
Am Anfang jeder Tat steht ein Gedanke 194
Schalte das Rauchbedürfnis aus 198
Die erste Zigarette am Tag 202
Eine unvergessliche Beziehung 206
Der richtige Zeitpunkt. 209
Die Vorteile eines rauchfreien Lebens 213
Wann bist du rauchfrei? 222
Durchhalten heißt die Devise 225
Nikotin und seine überbewertete Macht 228
Anfangen oder warten? 230
Über Vorspannung und Reifeprozess 233
Höre nie auf anzufangen 235
Weiß dein Unterbewusstsein, was du willst? 237
Eine klare Anweisung an dein Unterbewusstsein 239
Muss ich das tun? 242
Das war`s - war`s das? 244
Schlusswort. 248

Vorwort
Schlusspunkt oder Startpunkt? 28
Finde deinen eigenen Weg 36
Rauchfrei werden, ist ein Lernprozess 38
Über die Vorbereitung 41
Spielerisch rauchfrei werden 43
Rauchen - Abhängigkeit oder Sucht 47
Warum rauchst du? 48
Über den Sekundärgewinn 51
Ich rauche gerne 55
Kann ich mir noch nicht leisten 58
Die Angst vor dem Versagen 59
Warum willst du aufhören? 61
Eine Übung: Ab sofort rauche nur noch bewusst. 66
Hole dein Unterbewusstsein mit ins Boot! 68
Gelassenheit 71
Erfolgsbaustein - die Vorfreude 73
Und dein Leben wird bunter. 75
Beginne zu wollen! 79
Die Pausenübung 81
»Ja - aber!« 85
Warum nicht? 89
Lerne »Nein« zu sagen. 91
Haltung bewahren 95
Kennst du dein Gesundheitsrisiko 100
Tools für deinen Erfolg 108
Die Vision
Begeisterung
Der Glaube
TUN
Geduld
Lernbereitschaft
Du schaffst das! 131
Die Angst vor der Veränderung 133
Das Prinzip der Mikro-Schritte 135
Umstände ändern 139

Blick ins Buch - die ersten 25 Seiten

Auftakt
»Alles was wir waren, zurzeit sind und in Zukunft sein werden, ist das Resultat unserer Handlungen und Unterlassungen.«
Dieser Satz soll dir Mut machen und dich dazu motivieren, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht länger darauf zu warten, dass du im Lotto gewinnst, sich die Politik ändert oder sich deine äußeren Umstände verbessern.
Er soll dir Mut machen; damit anzufangen, irgendetwas zu tun, bzw. zu ändern. Das mag für dich jetzt komisch klingen. Natürlich meine ich mit »Irgendetwas« nicht, dass du in der Nase popeln oder dir irgendeinen Blockbuster anschauen sollst.
Ich meine damit, etwas zu tun, was dein Leben positiv verändern könnte. Dabei ist es zunächst unwichtig, womit du beginnst. Es sollte aber deutlich von deinen bisherigen Verhaltensweisen und Tagesroutinen abweichen.
Dazu fällt mir ein Zitat ein, welches Einstein zugeschrieben wird.

»Wahnsinn ist, wenn man immer wieder das Gleiche tut, aber andere Resultate erwartet«

Du stehst mit dem Einstieg in dein rauchfreies Leben am Beginn eines Abenteuers.
Wie bei jedem Abenteuer brauchst du Mut, Ausdauer, Durchhaltevermögen und auch Leistungsbereitschaft. Dann wirst du das Ziel erreichen und in dein rauchfreies Leben starten können. Mit anderen Worten, dein dauerhaft rauchfreies Leben bekommst du nicht geschenkt.
Noch nie war es so leicht, für die unterschiedlichsten Probleme, einen Rat zu finden. Wenn du mit dem Rauchen aufhören willst (willst du oder wünscht du es dir nur?), werden bei Google unter dem Suchbegriff »Nichtraucher werden«, über 1.370.000 Treffer angezeigt. Bei Amazon werden über fünfhundert Ratgeber angeboten, mit denen man das Rauchen aufhören können soll. Wer abnehmen will, erhält weit über sechs Millionen Treffer bei Google und kann unter 1.500 Büchern wählen.
Woran liegt es, dass trotz des umfangreichen Hilfsangebots, der Erfolg ausbleibt? Die Antwort findet man in einer Studie von Professor Howard Gardner von der Harvard-Universität. Diese Studie zeigt, dass nur ca. 10% aller Menschen über eine angeborene und ausreichend entwickelte Umsetzungskompetenz verfügen.
Neunzig Prozent der Menschen vermögen demnach kaum Erfolge zu erzielen und das trotz hoher Motivation und Qualifikation. Es gelingt ihnen nicht, innere und äußere Widerstände zu überwinden. Beispiele für solche Widerstände oder Hindernisse sind Unlustgefühle, Ängste, Gewohnheiten. Aber auch fehlende mentale Energie, Entscheidungsschwäche oder Konflikte. Oft spielen die sozialen Rahmenbedingungen eine Rolle. Die Folge ist Prokrastination, vom Volksmund als Aufschieberitis bezeichnet.
Auch ich gehöre nicht zu den zehn Prozent, die über eine angeborene Umsetzungskraft verfügen. Rückblickend auf mein über siebzig Jahre währendes Leben, fallen mir viel Ideen und Vorhaben ein, die ich nicht umgesetzt habe, ganz zu schweigen von den Zielen, die ich nicht erreichte. Es ist tatsächlich nicht so einfach, die eingefahrenen Gleise (Gewohnheiten) zu verlassen und neue Wege entschlossen bis zum Ziel zu gehen.
Oft startet man mit Schwung und Elan, denn am Anfang ähnelt der Weg einer Autobahn, auf welcher man, wie es scheint, schnell und mühelos an das anvisierte Ziel kommen kann. Aber bereits nach den ersten Kilometern stellt man fest, dass sich die Schnellstraße langsam aber sicher in einen holprigen und oft steilen Weg verwandelt hat, auf dem es nur noch mühevoll und langsam vorwärtsgeht. Dann ist man nur zu leicht geneigt, diesen Weg zu verlassen und einen anderen Weg zu suchen, der das Erreichen des Ziels ohne Mühe verspricht. Allerdings stellt man nach kurzer Zeit fest, dass es diesen nicht gibt und man den Erfolg nicht geschenkt bekommt. Es ist nun einmal so, dass der Weg zum Ziel immer eine eigene Leistung erfordert.

»Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.«  Molière

Umsetzungskraft und die damit verbundene Willensstärke kann man trainieren.
Das Erkennen eigener Defizite sollte aber nicht zur Resignation führen. Wer seine Ziele erreichen will, sollte nach Mitteln und Wegen suchen, mit denen er bestehende Schwierigkeiten meistern kann.
Es ist also sinnvoll, sich Wissen darüber anzueignen, nach Möglichkeiten zu suchen, um trotz nicht ererbter Umsetzungskraft seine Vorhaben erfolgreich umzusetzen und eben diese Umsetzungsstärke trainieren.
Deshalb habe ich mir Bücher zum Thema Umsetzungskompetenz, Willenskraft und Wege zum Erfolg gekauft und natürlich gelesen. Weiterhin einige Seminare besucht und zahllose Webinare gebucht. Als Wissensquelle habe ich auch Youtube genutzt. Dort kann man zum Thema »Ziele erreichen« und was dafür notwendig ist, zahlreiche Videos finden.
Jetzt kannte ich die Gesetze des Erfolges, wusste, wie ich meine Aufschieberitis ablegen kann, und all die hilfreichen Ratschläge, wie ich ins Tun kommen könnte. Es dauerte dann aber doch noch einige Zeit, bis ich einen Weg für mich gefunden hatte, um dieses Wissen auch in Handlungen und damit in Wirkungen umzusetzen.
Vorhaben und Ziele erreicht man eben nicht dadurch, dass man weiß, wie es geht und was man tun müsste. Seine Ziele erreicht man nur dann, wenn man das erworbene Wissen in ein handelndes Wissen verwandelt. George Bernard Shaw sagte dazu: »Was nutzen Bildung, Wissen, Intelligenz und edle Motive, wenn man sie nicht in die Tat umsetzt? Daher gibt es so viele verkannte Genies, erfolglose Talente und gebildete Versager.«
Dieses Buch wird dir dabei helfen, deine Umsetzungskompetenz zu verbessern. Du wirst nicht nur mit dem Rauchen aufhören, sondern Fähigkeiten erwerben, mit denen du in Zukunft auch deine anderen Ziele erreichst. Es verspricht dir nicht den leichten Weg, denn erfolgreich wirst du nur sein, wenn du dazu bereit bist, die Grenzen deiner Komfortzone zu überschreiten und zu erweitern. Doch dieses Heraustreten aus der Komfortzone fällt oft schwer, denn man betritt ja einen noch unbekannten Bereich. Aber wer auf allen Ebenen, ob privat oder beruflich, vorankommen will, der muss sich auf das Abenteuer »Neuland« einlassen. Lege deine Angst vor Veränderungen ab und wage dich aus deiner Komfortzone.
• Wage einen Neubeginn und verzichte nicht weiter auf die Erfüllung deiner Wünsche und Träume.
• Überstürze dabei nichts, denn jede Veränderung ist eine Abfolge von kleinen Schritten.

Die Struktur des Buches

Dieser Ratgeber ist ein Übungsbuch, Lehrbuch, Arbeitsbuch und Lehrgang, mit welchem du die Erfolgsgesetze kennen und anwenden lernst. Du wirst deine Umsetzungskompetenz (Volition) verbessern und so dein Leben erfolgreicher gestalten.
Um Wissen anwenden zu können, kommt es nicht nur auf die Wissensinhalte an, sondern vor allem auf die Art und Weise, wie das Wissen erworben wird. Unser Gehirn arbeitet nicht linear, sondern lernt durch assoziatives Denken. Es verbindet neue Informationen mit bereits abgespeichertem Wissen und vergrößert so seine Wissensnetze. Besonders effektiv kann es das tun, wenn dabei Emotionen, wie Begeisterung, Motivation und Interesse im Spiel sind und die neuen Informationen mit Handlungen verbunden werden.

Der Vergleich mit einem Puzzle

Den Vergleich mit dem Legen eines Puzzles habe ich gewählt, um das komplexe Geschehen des Lernprozesses möglichst bildhaft darzustellen. Stell dir vor, du beginnst damit, ein Puzzle zu legen. Du weißt genau, wie das Ergebnis aussehen soll, denn du besitzt ja eine Vorlage, deine Rauchfreiheit.
Anfangs kommst du auch recht zügig voran, denn du legst zunächst die Randteile. Diese sind vergleichbar mit deinen allgemeinen und meist theoretischen Informationen sowie den offensichtlichen Fakten, die du in allen Nichtraucherbüchern, Seminaren und im Internet finden kannst. Sicher hast du die meisten Randelemente längst gesetzt. Um aber das Gesamtbild fertig stellen zu können, fehlen dir noch manche Teile. Bei anderen wiederum weißt du nicht, wie du sie mit den übrigen Teilen verbinden kannst.
Das Ziel dieses Seminarbuches ist es, dir die fehlenden Teile zu Verfügung zu stellen, und dir zu helfen, sie in das Gesamtpuzzle einzufügen. Bei manchen Themen wirst du nicht sofort erkennen, wo du sie in dein Puzzle einfügen kannst. Dann wirst du sie eben öfter in die Hand nehmen müssen. Deshalb findest du hin und wieder Wiederholungen. Diese stehen dann aber in einem anderen Zusammenhang. Auch sind ab und zu universelle Elemente eingefügt, welche dein Wissensnetz stabilisieren. Ein solides Wissensnetz schützt dich vor Rückfällen, und wenn es doch einmal zu einem kommen sollte, findest du schneller den Weg zurück.
Die nachfolgende Information ist so ein universelles Element. Wenn du 200 € für Zigaretten/Monat ausgibst, dann arbeitest du ca. zwei Tage nur für die Zigarettenmonopole und das Finanzamt. Wenn man sich ab Januar 2022 eine Schachtel Zigaretten (20 Stück) für 7 Euro kauft, werden insgesamt 4,68 Euro als Steuern abgeführt (3,56 Euro Tabaksteuer + 1,12 Euro Umsatzsteuer). Dies entspricht einem Anteil von 67 % des Kaufpreises. Den du in deiner Einkommenssteuererklärung nicht geltend machen kannst und auch keinen Cent zurückbekommen wirst. Was fühlst du, wenn du das liest? Ärger darüber, dass der Staat dir so viel Geld abnimmt?
Nun, ich denke der Staat oder die Konzerne sind die falsche Adresse für deinen Zorn, denn weder der Staat noch die Zigarettenindustrie sind dafür verantwortlich, dass du rauchst. Der Staat zwingt dich nicht, Tabaksteuer zu zahlen und die Tabakindustrie kannst du nicht dafür verantwortlich machen, dass du auf deren hinterhältige Werbestrategie hereinfällst.
Wenn du dich schon ärgern willst, dann ärgere dich über dich selbst, denn dies kann deine Motivation stärken. Ich empfehle dir aber, deinen Ärger zu vergessen und dich darüber zu freuen, dass du diese Steuern bald nicht mehr zahlen musst. Rechne doch einmal aus, wie viel Tabaksteuern im Jahr du bald nicht mehr bezahlen musst.

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Übrigens solltest du nicht rauchen, während du mit dem Buch arbeitest. Vergleichbar wäre es mit einem Menschen, der abnehmen möchte, und während er in einem entsprechenden Ratgeber liest, ständig Chips und Süßigkeiten zu sich nimmt. Betrachte diese Auszeit als erste Übung auf deinem Weg in ein rauchfreies Leben.

Eine Gebrauchsanleitung für das Buch

Selbstverständlich weiß ich, dass du ein Buch lesen kannst. Dieses Seminarbuch unterscheidet sich aber von den üblichen Ratgebern dadurch, dass es kein Buch ist, welches man einfach mal schnell durchliest. Es ist ein Reiseführer, der dir Schritt für Schritt den Weg zu einem Leben ohne Zigarette zeigen wird. Damit du dieses Ziel möglichst unbeschwert und erfolgreich erreichst, möchte ich dir einige Empfehlungen geben.

Wie viel Zeit solltest du dir nehmen
Dein Weg zur Nichtraucherin bzw. zum Nichtraucher ist ein Prozess, der einige Zeit benötigt. Um diesen nicht zu unterbrechen, ist eine konzentrierte und kontinuierliche Beschäftigung mit dem Buch sinnvoll.
Nicht zu empfehlen ist es, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Den sichersten Erfolg erreichst du, wenn du eine feste Zeit für deinen »Seminarbesuch« einplanst. Bewährt hat sich ein Rhythmus von 45 Minuten mindestens dreimal wöchentlich. Lese jedes Kapitel konzentriert und versuche die Informationen nach ihrem Stellenwert für dein Leben und Verhalten zu bewerten. Ich empfehle dir, von diesen 45 Minuten einige Minuten für Wiederholungen einzuplanen. Die Notizen und Unterstreichungen in früheren Kapiteln lies noch einmal. Falls du eine darin beschriebene Übung noch nicht durchgeführt haben solltest, setze diese zunächst in die Tat um, bevor du mit einem neuen Kapitel beginnst. Auch ist es sinnvoll, die bereits von dir aufgeschriebenen Gedanken noch einmal zu reflektieren und eventuell zu ergänzen. Als Folge bilden sich stabile neuronale Netzwerke, die Teil deines Nichtraucherprogramms sein werden.

Gedrucktes Buch oder E-Book
Das Buch wird aus lerntechnischen Gründen nur als Taschenbuch angeboten.
Die sogenannte “Generation Z” wächst zwar mit Smartphones und Notebooks auf. Aber wie die Washington Post unter Berufung auf verschiedene Studien sowie eigene Befragungen schreibt, werden längere Lehrtexte am liebsten auf bedrucktem Papier gelesen.  Eine Untersuchung der University of Washington hat ergeben, dass ein Viertel der Studierenden selbst dann gedruckte Lehrbücher kauft, wenn sie die Digital-Fassungen umsonst bekämen. Klassische Probleme von digitalem Lesen sind die Gefahr von Ablenkung und die schlechtere Texterfassung. Auch Unterstreichungen und Notizen gehen bei bedrucktem Papier leichter von der Hand. Wissenschaftler bewiesen, dass die Lernfähigkeit sich verbessert, wenn mit der Hand geschrieben wird.  

Das Autoren-Coaching
Wie du vielleicht weißt, ist dieses Buch die neueste Auflage und ersetzt meine bisherigen Nichtraucherbücher.
Obwohl ich in diesem Trainingsbuch alle möglicherweise auftretenden Probleme berücksichtigt habe und die entsprechenden Lösungen vorschlage, kann es sein, dass du einmal vor einem Hindernis stehst und keinen Weg findest, es zu überwinden. Du kannst dann mein kostenloses Coaching in Anspruch nehmen. Dir stehen insgesamt 30 Minuten Telefoncoaching zu. Auch kannst du mir jederzeit per Email dein Problem schildern. Nähere Einzelheiten dazu findest du im Kapitel »Der Reality-Loop«

Wer schreibt, lernt besser

»Wenn ich etwas sage, verliert es sofort und endgültig die Wichtigkeit; wenn ich es aufschreibe, verliert es sie auch immer, gewinnt aber manchmal eine neue.«
Franz Kafka (1883 - 1924)

Eine der jüngsten Forschungsarbeiten dazu stammt von der Princeton-Universität. Die beiden amerikanischen Psychologen Pam Mueller und Daniel Oppenheimer veröffentlichten einen Aufsatz für „Psychological Sciene“ mit der Erkenntnis, dass der Stift kraftvoller ist, als das Keyboard.
Nachfolgend noch einige Gründe dafür, warum es gut wäre, wenn du mit dem Aufschreiben bereits heute beginnen würdest. Kaufe dir ein Notizbuch, besser noch, du schreibst direkt in das Taschenbuch.
Zwischen den Kapiteln findest du immer genügend Raum für kurze Notizen, oder schreibe einfach an den Rand der Seite. Unterstreiche für dich bedeutsame Textabschnitte. So erhältst du ein Tagebuch, welches dir bei Rückfallgefahr hilft, diesen zu vermeiden. Falls du trotzdem einmal rückfällig wirst, wird dieses Tagebuch eine wertvolle Hilfe sein, mit welcher du umgehend wieder rauchfrei werden kannst.

Schreibe über deine Gefühle
Über große Gefühle, wie Liebe oder Trauer können wir meist mit unseren Mitmenschen reden, denn diese sind von ihnen aus ihrer eigenen Erfahrung nachvollziehbar. Aber es gibt ja noch eine Vielzahl von »kleinen« Gefühlen. Hierzu gehören Zweifel an den Erfolg, Freude über kleine Fortschritte. Auch darfst du wütend auf dich selbst sein, wenn es mal nicht so gelingt, wie du es dir vorgestellt hast. Natürlich darfst du dich auch selbst loben oder stolz auf deine kleinen oder größeren Erfolge sein. Wenn du deine Gefühle aufschreibst, dann sind sie mehr oder weniger fassbar, sie erhalten eine größere Bedeutung. Im Anschluss daran kannst du sie mit dem Verstand beurteilen. Das hilft dir einerseits deine Motivation zu festigen, aber auch Schwierigkeiten nicht als unüberwindbare Hindernisse zu verstehen, sondern Wege zu finden, diese zu umgehen.

Gedankenklarheit bekommen
Ein Grund dafür, dass wir Gedanken so schnell wieder vergessen, ist die blitzschnelle Gedankenfolge zu verschiedenen Themen. Es ist dir sicher bereits schon passiert, dass du glaubst, in deinem Kopf sitzen verschiedene Personen, die dich mit ständig neuen Vorschlägen verwirren. (Darüber erfährst du, im Kapitel über das innere Team, noch mehr.) Wenn du jedoch einen Gedanken niederschreibst, konzentrierst du dich intensiver auf das damit zusammenhängende Thema. Die Niederschrift eines Gedanken hilft dabei, ihn festzuhalten und auf seinen Stellenwert für dein Ziel zu überprüfen.

Unbewusstes hervortreten lassen
Im Laufe deines Lebens hast du manche Erfahrungen gesammelt, die dir geholfen haben, Ziele zu erreichen. Sie befinden sich aber nicht mehr in deinem Bewusstsein, sondern sind im Unterbewusstsein gespeichert. Wenn du täglich eine Art Tagebuch über deinen Weg führst und alle Gedanken zulässt, kann es dir passieren, dass aus deinem Unterbewusstsein Lösungen auftauchen, auf die du bei bewusster Suche nie gekommen wärst.

Zur Ruhe kommen
»Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.«
Ernst Festl

Um einen Tagebucheintrag zu verfassen, musst du dir etwas Zeit nehmen. Diese Zeit nimmst du dir nur für dich. Wann hast du das letzte Mal nur etwas für dich getan? Rauchen zählt nicht, denn damit tust du langfristig nichts für dich, sondern gegen dich.

Schreibe unstrukturiert
Du schreibst ja keinen Aufsatz, der von einem Lehrer benotet werden soll. Schreibe einfach, was dir in den Sinn kommt. Lass deine Gedanken sozusagen aus dir heraus auf das Papier fließen. Du wirst dich wundern, welche neuen Zusammenhänge und Ideen du dabei entwickelst. Schreiben ist ein kreativer Prozess.

Die Handlungsempfehlungen

»Der Durchschnittsmensch wartet immer darauf, dass etwas geschieht, anstatt sich selbst an die Arbeit zu machen, damit etwas geschieht.“   Alan Alexander Milne

Für ein optimales Ergebnis ist es von großer Bedeutung, dass du die Handlungsempfehlungen unmittelbar ausführst und nicht vor dir her schiebst. Die täglich erlebten Erfolge fördern deinen Optimismus und deine Motivation. Trotz eventueller Rückschläge oder kritischer Momente wirst du den Glauben an deinen Erfolg nicht verlieren.  Dies ist kein Buch zum Durchlesen. Dies ist ein Buch zum Machen. Das bedeutet, lesen, tun und erst nach dem Tun weiterlesen.

Eine Rechenaufgabe für dich
Sicher kennst auch du Tools, mit denen du berechnen kannst, wie viel Geld du nicht verbrannt hättest, wenn du Nichtraucher bzw. Nichtraucherin geblieben wärst. Natürlich auch, was du ab dem Tag einsparst, ab dem du nicht mehr rauchst. Nach meiner Rechnung habe ich etwa 75.000.- Euro in die Luft geblasen. Den verlorengegangenen Zins und der Zinseszins wurde von mir nicht mitgerechnet, was ja logisch ist, denn als Nichtraucher hätte ich das Geld ja nicht gespart. Oder kennst du einen Nichtraucher, der seit dem 16. Lebensjahr jeden Tag den Preis für eine Schachtel Zigaretten auf sein Sparbuch bringt?
Dann durfte ich auch berechnen, wie viel Geld ich spare, wenn ich sofort mit dem Rauchen aufhöre. Falls ich neunzig Jahre alt werde, ich war damals 70, wären das bei mir ungefähr 55.000.- Euro. Allerdings hat mich dies nicht unbedingt motiviert, denn was soll ich mit dem Geld anfangen, wenn ich tatsächlich das neunzigste Lebensjahr erreiche?  
Nachgedacht habe ich aber darüber, wie ich die 200.- bis 280.- Euro, die ich jeden Monat in die Luft blase, anderweitig ausgeben könnte. Eine Idee war, die ich auch umgesetzt habe, dass ich einen bestehenden Kredit schneller abbezahlen werde, wenn ich die monatliche Rate um 180.- € erhöhe. Auch könnte ich mehr Bio-Produkte essen, was meine Aussicht bis ins hohe Alter gesund zu bleiben, zusätzlich deutlich verbessern würde. Die Mehrkosten dafür kann ich mir spielend leisten.

Schreibe doch jetzt einmal auf, für was du die monatlich eingesparte Summe ausgeben könntest, sobald du nicht mehr rauchst.
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Helfen macht glücklich
Falls du zu den Menschen gehörst, für die 200.- Euro Peanuts sind und du dir sowieso alle kleinen und größeren Wünsche erfüllen kannst, könntest du die von dir eingesparte Summe einer gemeinnützigen Einrichtung spenden.
Wusstest du, dass es glücklich macht, wenn man sich für seine Mitmenschen einsetzt? Psychologen um Elizabeth Dunn (University of British Columbia, Vancouver, Kanada) haben dies durch mehrere Studien ermittelt. Wohltätigkeit verbessert auch das Selbstwertgefühl, welches das emotionale Fundament für eine konstruktive Lebensgestaltung bildet. Selbstwert ist wichtig für deinen Erfolg in allen Bereichen des Lebens. Übrigens ist in der Jugend ein geringes Selbstwertgefühl und der Wunsch nach Anerkennung häufig der Grund, warum mit dem Rauchen begonnen wird.

Fragen stellen
Lerne (wieder) Fragen zu stellen, um besser und schneller zu lernen. Kinder machen es uns vor: Sie fragen, um zu lernen und sie lernen schnell. Du kennst das sicher aus eigener Erfahrung. Kleine Kinder fragen und fragen und fragen. Warum ist das so? Wieso? Weshalb? Kinder sind wissbegierig und neugierig, sie wollen lernen. In Studien wurde eindeutig nachgewiesen, dass die Lernstrategie des Fragenstellens auf den Lernerfolg große Auswirkungen zeigte, wenn eine aktive Fragenbeantwortung erfolgt und dabei auf bestehendes Wissen zurückgegriffen werden kann. (Levin & Arnold Fragen stellen und lernen)
Da unser Gehirn assoziativ arbeitet, helfen Fragen ihm dabei, sein Wissensnetz auszubauen.  Lernpsychologen wissen heute, dass Kinder selbst die Antworten finden sollten. Daraus gewinnen die Heranwachsenden Selbstwirksamkeitserfahrungen. Diese spornen dazu an, die Welt immer wieder neu zu erobern. Wahrscheinlich werden bei dir zu einzelnen Themen Fragen auftauchen, die in dem entsprechenden Kapitel nicht beantwortet werden. Versuche die Antwort selbst zu finden. Das Internet ist eine unerschöpfliche Quelle.

Hinweis: Du wirst in diesem Buch zahlreiche Zitate finden. Nach meiner Meinung enthalten Zitate nicht nur Wahrheiten, sondern ganze Storys, die jeder in Gedanken für sich selbst schreibt. Ich empfehle dir, bei jedem Zitat einen Moment lang innezuhalten und in Gedanken deine eigene Story zu schreiben.

Falls du glaubst, mit dem Rauchen etwas Gutes aufgeben zu müssen:  »Habe keine Angst, das Gute aufzugeben, um das Großartige zu erreichen.«  John D. Rockefeller

Das Ziel nicht aus den Augen verlieren
Das Niederschreiben von Gedanken und Ideen hat zahlreiche weitere Vorteile. Du kannst immer wieder in deinen Aufzeichnungen lesen. Ich empfehle es dir sogar, denn dadurch erkennst du deine Fortschritte. Dir werden wieder die Schwierigkeiten bewusst, die du bisher noch nicht überwunden hast. Meist entwickelt sich dadurch ein Lösungsweg. Schreiben verbindet somit bewusst geplante Vorhaben mit dem Unterbewusstsein. So kann eine emotionale Verbindung mit dem anvisierten Ziel entstehen.

Das Ziel aufschreiben
Da ich mein Rauchverhalten als Zwang und Unfreiheit erlebte, entwickelte ich für mich den Satz: »Ich will rauchfrei sein!«
Diesen Satz schrieb ich zweimal am Tag auf, und zwar viermal hintereinander. Nach dem Aufstehen, und abends bevor ich zu Bett ging. Diese Technik wende ich noch heute für mein jeweils aktuelles Ziel an.

Übrigens: Diese kleine Aufgabe nicht irgendwann am Tag durchführen, sondern immer zu einer festgelegten Zeit. Zum Beispiel direkt vor dem Frühstück oder vor dem zu Bett gehen.

»Nicht die Größe der Aufgaben entscheidet über Erfolg oder Misserfolg, sondern das Wie, mit dem wir die kleinen Herausforderungen zu lösen verstehen.« Theodor Fontane

Wie wäre es, wenn du dein Ziel, jetzt gleich in das Buch schreibst?
Und dann jeden Tag aufs Neue. Du denkst jetzt: »Mach ich später, ich lese jetzt erst einmal weiter. Außerdem habe ich keinen Stift zur Hand.«
Martin Luther hätte dir darauf diese Antwort gegeben: »Bedenke, dass aus einem »nicht jetzt«, sehr schnell ein niemals wird«.

Wie wäre es, wenn du dir einen Stift holst?
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Schlusspunkt oder Startpunkt?
Im Grunde halte ich nichts von der gängigen Interpretation des Schlusspunktes, dass man nach diesem Zeitpunkt sofort Nichtraucherin oder Nichtraucher sein soll. Du kannst zwar einen Zeitpunkt festlegen, ab dem du nicht mehr rauchen willst, behältst aber dein ganzes Leben alle Eigenschaften, die es dir ermöglichen, jederzeit wieder mit dem Rauchen anfangen zu können.
Einen Schlusspunkt im Sinne einer Abgrenzung zur Vergangenheit und Zukunft gibt es damit im Grunde genommen nicht. Ich möchte das am Beispiel von Kirk Douglas deutlich machen. Sein Sohn Michel erzählte einmal, sein Vater Kirk soll eine Zigarette ständig bei sich getragen haben. Immer wenn er rauchen wollte, habe er die Zigarette angeschaut und zu ihr gesagt: »Ich bin stärker als du.« In diesem Moment wurde ihm bewusst, dass er im Zustand eines endlosen Schlusspunkts lebt.
Das bedeutet, dass der Schlusspunkt nicht als ein nie mehr wiederkehrender Augenblick festgemacht werden kann, der nur einmal existiert und sich nie wiederholt. Ab deiner letzten Zigarette setzt du jeden Augenblick deines zukünftigen Lebens erneut einen Schlusspunkt.
Im Prinzip lebst du dadurch in einem Zustand der ständigen Rückfallgefahr. Die Folge ist ein zunächst monatelanger Kampf gegen das Rauchverlangen, worüber Hans-Peter in einem Beratungsgespräch so berichtete: »Die ersten Wochen nach dem Nichtraucher-Seminar waren die Hölle und die eineinhalb Jahre, in denen ich keine Zigarette anfasste, waren ein ständiger Kampf, den ich dann ja auch verloren habe.«
Per Definition bedeutet ja Schlusspunkt das endgültige Ende von etwas. Wenn man also nach einem Schlusspunkt wieder mit dem Rauchen anfängt, ist man rückfällig geworden. Nun wird ein Rückfall allgemein mit mangelnder Willenskraft also Willensschwäche gleichgesetzt. Je nach Quelle liegt die Rückfallquote bei 70 - >90 Prozent. Darum bestehen gute Aussichten, eines Tages als willensschwach verurteilt zu werden.
Dieses Urteil, ob wir es selbst über uns fällen oder andere verursacht ein negatives Gefühl in uns.
Weil wir unsere Entscheidungen zu fast 100 Prozent aus unserem Gefühl treffen und negative Gefühle vermeiden wollen, wird deshalb der Termin für den Schlusspunkt mehrfach verschoben oder erst gar nicht gesetzt. Möglicherweise ist dies auch für dich zutreffend.

Der Start in ein besseres Leben.
Du setzt besser keinen Schlusspunkt, sondern einen Startpunkt, mit dem der Weg zu deinem Ziel beginnt, welches du erreichen willst. Im Gegensatz zu Schlusspunkt, der eher negative Emotionen auslöst, ist der Startpunkt mit positiven Gefühlen verknüpft. Ab sofort werde ich den Begriff des Schlusspunktes durch Startpunkt ersetzen, wenn es um die letzte Zigarette geht.
Welche Überlegungen veranlassten mich dazu, das Wort Schlusspunkt durch Startpunkt zu ersetzen? Bedeutet ein Schlusspunkt nicht etwas Bedrohliches? Etwas Endgültiges, etwas was man nicht haben und nicht erleben möchte? Das Ende einer Liebe, einer Karriere, einer Veranstaltung, einer Freundschaft und auch des Lebens.
Anders verhält es sich mit einem Startpunkt, den man mit der Erwartung für etwas Neues, für den Beginn eines besseren Lebens, einer Karriere, einer Liebe oder Beziehung und auch den Beginn der Befreiung von der Nikotinsucht verbinden kann.
Bereiten dich ab heute auf diesen Tag der Befreiung vor, indem du mit dem Training beginnst. Du wirst zahlreiche kleinere und größere Erfolge erleben, die deine Motivation stärken und dadurch den Glauben an deinen Erfolg festigen. Wann du deine letzte Zigarette rauchen, und damit den Startpunkt in dein rauchfreies Leben setzen wirst, bestimmst allein du,

Schreib deine Gedanken zu diesem Thema auf.
Eine Übung: »Nein, diese jetzt nicht!«
»Die Fähigkeit, das Wort »Nein« auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.« Nicolas Chamfort

Dies ist ja ein praktischer Ratgeber. Deshalb empfehle ich dir, die nachfolgende Übung, ab sofort mehrmals täglich durchzuführen. Natürlich bist du frei in deiner Entscheidung, ob du diese und alle anderen Übungen durchführen willst oder nicht. Auch wenn du einen Kuchen backen willst, kannst du ja entscheiden ob du, wie im Rezept empfohlen, drei Eier oder nur eines nimmst. Allerdings wird dann das Ergebnis ein anderes sein, als du dir vorgestellt hast.

»Nein, diese jetzt nicht!« Der Schlüssel zur Freiheit

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, wird sich durch einen Dschungel von Gewohnheiten kämpfen müssen. Im Laufe deines Raucherlebens haben sich eine Unzahl Gewohnheiten ausgebildet, die dich veranlassen, einen spezifischen Reiz mit dem Anzünden einer Zigarette zu beantworten. Deine Antwort war bisher immer ein "Ja, jetzt rauche ich".

• Gleich nach dem Aufstehen, hast du »Ja« zur Zigarette  gesagt
• Nach dem Frühstück oder bereits davor hast du »Ja« zur Zigarette gesagt.
• Sobald du in dein Auto gestiegen bist, hast du »Ja« gesagt.
• Während einer Arbeitspause hast du »Ja« gesagt.
• Aus purer Gewohnheit hast du »Ja« gesagt.
• Zwanzig Minuten nach der letzten Zigarette hast du »Ja« gesagt und erneut eine angezündet.
• Immer wenn du Langeweile hattest, hast du »Ja« gesagt.
• Immer wenn du vermeintlich Stress hattest, hast du »Ja« gesagt.
• Immer wenn du ......?......, hast du »Ja« gesagt.

Der Satz: "Nein, diese jetzt nicht!", ist deine Machete, mit der du dir
den Weg durch das Dickicht deiner Gewohnheiten bahnen wirst.

Deine Übung:
Ab sofort beantwortest du das eine oder andere Verlangen nach einer Zigarette mit dem Satz: "Nein, diese jetzt nicht!" Natürlich darfst du diese Zigarette dann auch nicht rauchen. Den Schlüsselsatz: "Nein, diese jetzt nicht!" solltest du möglichst oft am Tag anwenden. Verblüfft wirst du nach einigen Tagen feststellen, dass du deutlich weniger rauchst. Dieser erste Erfolg stärkt deinen Glauben daran, den Absprung dieses Mal zu schaffen.

Tipp
Neuronale Verbindungen werden rascher und stabiler ausgebildet, wenn man sie mit einer Handlung verknüpft. Deshalb denke diesen Satz nicht nur, sondern nehme immer wieder einmal eine Zigarette aus der Packung und stecke diese dann wieder zurück. Gerald schrieb mir: »Ich habe da eine Frage. Hilft es auch, wenn ich diese eine Zigarette zurückstecke und mir eine andere aus der Packung nehme und diese dann rauche?« Ein lachendes Emoticon signalisierte, dass er die Frage nicht ernst gemeint hatte.  Übrigens gibt es einen weiteren Turbo. Wenn du allein bist, empfehle ich dir, den Satz nicht nur zu denken, sondern auch halblaut zu sprechen.

Meine Erfahrung:
Als mir diese Übung einfiel, begann ich sofort, sie mit Begeisterung anzuwenden. Nach zwei Tagen stellte ich fest, dass ich den Satz »Nein, diese jetzt nicht« immer öfter vergaß und erst wieder daran dachte, wenn ich die Zigarette bereits angezündet hatte. Die Ursache dafür war, dass der automatisierte Griff zur Zigarette schneller erfolgte, als ich mit: »Nein, diese jetzt nicht!«, bewusst antworten konnte.
Erst als ich eine Verzögerung in den Handlungsablauf einbaute, gelang es mir rechtzeitig, »Nein, diese jetzt nicht«, zu denken und mich gegen das Rauchen zu entscheiden. Diese Handlungsbremse war ein billiges Zigarettenetui aus Plastik, welches ich mir an der Tankstelle kaufte. Die Zigarettenpackung steckte ich mit dem offenen Teil nach unten in das Etui. Jetzt musste ich zunächst das Etui öffnen, dann die Zigarettenpackung entnehmen, und konnte erst dann eine Zigarette aus der Packung nehmen. Damit hatte ich Zeit genug, um zu überlegen, ob ich wirklich rauchen wollte.

»Sag ja zum Nein!« © Helga Schäferling (*1957)
Weitere Handlungsbremsen könnten sein:

• Die Packung nicht auf dem Schreibtisch ablegen, sondern in die unterste Schublade verbannen.
• Aufbewahrungsorte ständig verändern.
• Zigaretten und Feuerzeug an getrennten Orten ablegen.
• Auf das Etui (Öffnungsklappe) den Satz »Nein. diese jetzt nicht« schreiben.
• Vor Beginn der Autofahrt die Zigarettenpackung in den Kofferraum legen.

Dein Erfolgsformular

Das Formular wird dir helfen, deine Motivation zu verstärken.  
Die Anzahl der von dir gerauchten Zigaretten markiere mit einem Punkt in der Tabelle. Dabei ist es normal, dass du gewisse Schwankungen nach oben und unten feststellen wirst. Das Bild zeigt zwei Beispielkurven, die zwei unterschiedliche Charaktere zeigen. Einen ruhigen und zielstrebigen (schwarz) und einen eher nervösen und sprunghaften (grau) Typ. Entscheidend ist aber, dass beide ihr Ziel erreichten. Trage konsequent an jedem Tag deine gerauchten Zigaretten ein. Die Visualisierung durch die abfallende Kurve führt zu einer ausgeprägten Stärkung deiner Motivation.
Dein Formular findest du auf der letzten Seite des Buchs, dann musst du nicht lange suchen.

Noch eine kleine Aufgabe für dich
Schreibe doch einmal auf, wann und zu welchen Anlässen bzw. Gewohnheiten du "Ja" zum Rauchen sagst.
»Wo es ein Ziel gibt, gibt es auch einen Start. An die Startposition zu gelangen ist der erste und schwerste Schritt zum Ziel. Dort angekommen und mit allen Mitteln versorgt - führt dann meist automatisch zum Ziel.«  Lenz, Christian
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Wahrscheinlich wunderst du dich, dass du nur wenige Anlässe entlarven kannst. Wenn du sie zusammenzählst, kommst du nicht auf die Anzahl der Zigaretten, die du täglich rauchst. Das liegt daran, dass viele Auslöser im Unterbewusstsein versteckt sind.
Auslöser kann ein Moment der Langeweile sein, wenn du auf den Bus wartest, auch ein kurzer Stressmoment und viele andere Anlässe, die dir nicht bewusst sind. Oft rauchst du auch einfach so, weil du seit Jahren in bestimmten Zeitabständen rauchst. Die Gesamtheit der Auslöser, die den Griff zur Zigarette bewirken, wurden als stabile neuronale Verknüpfungen angelegt, die sich durch zahlreiche Wiederholungen zu Schnellstraßen entwickelten. Diese Schnellstraßen sind Signalleitungen, die Hunderttausende Nervenzellen miteinander verbinden. Sie gehören zu deinem Raucherprogramm, welches du über Jahre in dein Unterbewusstsein installiert hast.
Nun ist es leider so, dass sich diese neuronalen Verknüpfungen nicht gänzlich zurückzubauen lassen. Fahrrad fahren wirst du auch immer können. Diese unbewusst ablaufenden Programme sind der Grund, warum es dir bislang so schwer gefallen ist, mit dem Rauchen Schluss zu machen bzw. warum du bereits Stunden oder wenige Tage nach deinem vermeintlichen Schlusspunkt, wieder zur Zigarette gegriffen hast.
Relativ leicht lässt sich aber dein Griff nach der Zigarette als Reaktion auf den auslösenden Reiz beeinflussen oder verändern. Dazu dient dir der Satz »Nein, diese jetzt nicht!« Ein Problem sind dann jedoch die Auslöser, die du nicht kennst. Bei zwanzig oder mehr täglich gerauchten Zigaretten hättest du sowieso monatelang damit zu tun, für jeden einzelnen Reiz die alternative Reaktion - nicht zu rauchen - einzuüben.

Empfehlung:
Suche dir zunächst einen Grund aus deiner Liste aus, den du fest mit dem Satz »Nein, diese jetzt nicht« verknüpfst.

Nachdenkenswert
Unser Gehirn lernt vernetzt und in Bildern. Deswegen liebt es Geschichten, Märchen oder Sagen.

»Wer keine Vision hat, hat keine Wirklichkeit.«
© Leon R. Tsvasman (*1968),

Stell dir vor, du holst von der Bank sechzig Münzen zu 10 Cent. Diese legst du in ein kleines Stoffsäckchen. Wenn du am Morgen aufstehst, nimmst du drei Münzen aus dem Säckchen und schmeißt diese aus dem Fenster. Während du deinen Frühstückskaffee genießt, nimmst du weitere drei Münzen und wirfst diese ebenfalls aus dem Fenster. Den ganzen Tag über nimmst du immer wieder einmal drei Münzen und schmeißt sie einfach weg. Beim Autofahren aus dem Seitenfenster, im Büro in den Papierkorb, vor dem Supermarkt auf den Parkplatz und in der Fußgängerzone ab und zu hinter dich. Die letzten Münzen wirfst du dann am Abend, bevor du zu Bett gehst, aus dem Fenster. Zufrieden schläfst du ein und beginnst am nächsten Morgen mit dem gleichen Spiel.
Was soll diese Geschichte denkst du? So dumm ist doch kein Mensch, und du ganz bestimmt nicht.
Nun, zurzeit kostet eine Zigarette fast 35 Cent. Ja ich weiß, der Vergleich hinkt, du schmeißt die Zigaretten ja nicht einfach weg, du rauchst sie und erhältst ja einen Gegenwert:

  • Raucherlunge,
  • Leistungsschwäche,
  • Raucherhusten,
  • Durchblutungsstörungen
  • Blasen- oder Lungenkrebs,
  • Potenzstörungen,
  • Unfreiheit.

Darauf möchtest du auf keinen Fall verzichten - oder?

Die Alternative, die Veränderung des Verhaltens

Wie du bereits gelesen hast, sind alle therapeutischen Maßnahmen, die den Schlusspunkt als Ziel haben, wenig erfolgreich. Dies betrifft z.B. Seminare, den größten Teil aller Nichtraucherbücher, Nichtraucherspritze, Akupunktur und auch die Hypnose. Eine deutlich höhere Erfolgsquote von 30 - 40% zeigt die Verhaltenstherapie.
Ein Kernsatz der Verhaltenstherapie lautet: Menschliche Verhaltensweisen, die eintrainiert wurden, können auch wieder „verlernt“ bzw. „neue eingeschult“ werden.
Auch das Rauchen ist ein erlerntes Verhalten. Da das Nichtrauchen nicht erst erlernt werden musste, da es sich dabei ja um ein natürliches Verhalten handelt, bedeutet dies, dass dafür keine neuronalen Verknüpfungen vorhanden sind und diese erst entwickelt werden müssen. Dies ein weiterer Grund für die Untauglichkeit der Schlusspunktmethode, da Lernprozesse in der Regel einige Zeit und Übung bedürfen.
Die hohe Erfolgquote der Verhaltenstherapie beruht also auf dem Verlernen des Rauchens und dem Erlernen des Nichtmehrrauchens. Leider ist eine Verhaltenstherapie relativ kostspielig, und das Platzangebot nicht unbedingt üppig. Ein weiteres Hindernis für viele Aufhörwillige ist der feststehende und in der Regel wöchentliche Termin. Auch sind derartige Angebote nicht flächendeckend und es müssen oft viele Kilometer zurückgelegt werden, um die Therapiesitzungen besuchen zu können.

Dieses Buch bietet eine kostengünstige und orts- und zeitunabhängige Alternative mit seinem Trainingsprogramm an. Wie in der Verhaltenstherapie geht es in diesem Buch um das Verlernen des Rauchens und Erlernen des Nichtmehrrauchens. Im Prinzip also um die Veränderung eines, über längere Zeit eingeübten Verhaltens.
Das Problem besteht darin, dass es unmöglich ist, erlernte und eingeübte Verhaltensweisen von einem zum anderen Augenblick zu ändern, also einen Schlusspunkt zu setzen. Erfolgsversprechender ist der Weg der stetigen Veränderung zu Besseren.
Die Japaner haben dafür den Begriff des Kaizen geprägt. Im Japanischen bedeutet Kai Veränderung, Wandel. Zen steht für Wandel zum Besseren.
Gemäß der Philosophie des Kaizen weist nicht die sprunghafte Verbesserung, sondern die schrittweise erfolgende Veränderung Weg zum Erfolg. Fange an, mache den ersten Schritt. Auch wenn er noch so unbedeutend sein mag, so werden auf ihn weitere Schritte folgen. Und mit jedem Schritt wirst du ein Teilstück deines Weges zum Ziel zurücklegen.

»Was immer Du tun und erträumen kannst, Du kannst damit
beginnen. Im Mut liegen Schöpferkraft, Stärke und Zauber.«
Johann Wolfgang von Goethe

An einem Beispiel möchte ich es verdeutlichen.
Ein Bewegungsmuffel, der plötzlich die Idee hat, einen Marathon laufen zu wollen, und sich für den Frankfurtmarathon anmeldet, wird wohl kaum die ersten Kilometer schaffen.
Mehr Erfolg wird er sicher haben, wenn er damit beginnt, in kleinen Einheiten für sein Ziel zu trainieren. Mit jedem Tag wird er besser werden und den Marathon nach einiger Zeit auch zu Ende laufen können.
Auch wenn hier das Beispiel eines Marathonläufers von mir gewählt wurde, so betrifft dies alle unser Vorhaben und natürlich auch Vorhaben, endlich mit dem Rauchen Schluss machen zu können.
Wie viel Training du benötigst, hängt vom mentalen Zustand ab, in dem du dich befindest.
Es kommt somit darauf an:
• Wie umfangreich ist dein Wissen?
• Über wie viel Erfahrung verfügst du bereits mit vergeblichen Versuchen?
• Wie stark ist deine Motivation?
• Kennst du, das nur für dich Geltende »Warum«, weshalb du aufhören möchtest.
• Kennst du das nur für dich Gültige »Warum«, weshalb du rauchst?
• Hast du bereits eine Vorstellung davon, wie dein Leben als Nichtraucherin bzw. Nichtraucher aussehen wird?
• Wie groß ist deine Bereitschaft die Komfortzone zu verlassen und dein bisheriges Verhalten zu verändern?

Eine kleine Trainingseinheit:
Schreib doch jetzt sofort deine persönlichen Nachteile durch das Rauchen auf.
Damit meine ich nicht die Nachteile die auf jeder Zigarettenpackung aufgedruckt sind, sondern nur diejenigen, die für dich zutreffend sind.
Zum Beispiel Raucherhusten, Atemnot bei Anstrengung, Geldknappheit kurz vor Monatsende etc.

Übrigens:
• Wollen hat nicht das Geringste mit Müssen zu tun.
• Das Müssen erzeugt eine innere Abwehrhaltung, bedeutet Druck, Zwang und Unfreiheit.
• Ein Müssen zerstört zuverlässig jede Begeisterung und verhindert somit auch das Ausbilden neuer Eigenschaften und Routinen.
• Deshalb musst du keine der Handlungsempfehlungen ausführen.
• Du musst dieses Buch nicht lesen. Du musst nicht einmal mit dem Rauchen aufhören.

Aber du darfst dies alles wollen.

Raum für Ihre Notizen und Gedanken:
Du musst ja nicht die ganze Seite vollschreiben. Auch keine Bewertung zu dem vorherigen Thema abgeben.
Vielleicht ist dir eine Idee gekommen, wie du eines deiner anderen Ziele erreichen kannst - wenn du ......?

Du glaubst, dass der Ratgeber dir helfen kann, rauchfrei zu werden und für immer zu bleiben?
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